Neurologische KG nach Bobath/PNF

Es ist bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborenen oder erworbenen zerebralen Bewegungsstörungen anwendbar, sowie bei Entwicklungsverzögerungen unklarer Genese.
Bei diesem interdisziplinären Behandlungskonzept steht der Patient mit seinen Bedürfnissen und seinem sozialen Umfeld im Mittelpunkt der individuellen und alltagsbezogenen therapeutischen Einflussnahme.
Im Unterschied zu anderen Therapiekonzepten wenden wir im Bobath-Konzept keine standardisierten Übungen an. Wir arbeiten auf der Grundlage des Wissens über die Funktionsweise des Nervensystems, den aktuellen Erkenntnissen aus den Neuro- und den Bewegungswissenschaften. Da das Nervensystem die Fähigkeit besitzt ein Leben lang zu lernen, kann es nach einer Schädigung neue Kapazitäten aktivieren, was durch die sogenannte Plastizität des Gehirns ermöglicht wird.

Die Basis für die Therapie ist die Analyse des Bewegungsverhaltens des Patienten unter Berücksichtigung seiner sozioemotional-kommunikativen und körperlichen Fähigkeiten. Bei dieser Bestandsaufnahme der therapeutischen Ausgangssituation konzentrieren wir uns zuallererst auf die vorhandenen Fähigkeiten des Patienten (Ressourcen) in den verschiedenen Lebensbereichen. Darüber hinaus werden Schwierigkeiten bzw. Auffälligkeiten in den Alltagshandlungen erfasst. Der Patient und seine Bezugspersonen sind aktiv an diesem Prozess der Befundung beteiligt, ebenso bei der darauf aufbauenden Behandlungsplanung.

In der Behandlung ermöglicht, fordert und fördert der Therapeut die aktive Mitarbeit des Patienten durch gezielte Hilfestellung mit seinen Händen und / oder der Gestaltung der Umwelt und der Aufgaben bzw. der Anforderungen.

Er ermöglicht ihm seine Bewegungsstrategien zu seinem Vorteil zu verbessern. Er lernt effizientere Haltungs- und Bewegungskontrolle, für ein besseres Gleichgewicht, er gewinnt mehr Sicherheit im Alltag.

Auf der Grundlage einer gemeinsamen Zielvereinbarung mit dem Patienten und im therapeutischen Team ist es das Ziel die Lebensqualität des Patienten zu verbessern und Folgeschäden wie zum Beispiel Gelenkeinschränkungen und Schmerzen möglichst zu vermeiden.